Die Ergotherapie ist ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung von Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen. Sie bietet Unterstützung dabei, den Alltag trotz Herausforderungen zu bewältigen, die eigene Handlungsfähigkeit zu stärken und persönliche Ziele zu erreichen.
Für wen ist Ergotherapie in der Psychiatrie und Psychosomatik geeignet?
Ergotherapie kann bei einer Vielzahl von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen hilfreich sein, wie z. B.:
Depressionen
Angststörungen
Burnout
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Bipolare Störungen
Essstörungen
Psychosen und Schizophrenie
Somatoforme Störungen
Chronische Schmerzen mit psychosomatischer Ursache
Ziele der Ergotherapie in diesem Bereich
Die Behandlung orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen und Zielen der Patientinnen und Patienten. Häufige Therapieziele sind:
Wiedererlangung von Struktur und Routine im Alltag
Förderung der Selbstständigkeit und Belastbarkeit
Verbesserung der Konzentration, Aufmerksamkeit und Ausdauer
Umgang mit Stress und Emotionen lernen
Förderung von Selbstwertgefühl und Motivation
Verbesserung sozialer Fähigkeiten und Kommunikation
Bewältigung von Krisen und Belastungssituationen
Wie arbeitet Ergotherapie in der Psychiatrie?
Die Therapie kombiniert kreative, handlungsorientierte und körperbezogene Ansätze, um sowohl die psychische als auch die körperliche Gesundheit zu fördern. Dabei kann die Therapie folgende Methoden umfassen:
Kreativ-gestalterische Arbeit: Gestalten mit verschiedenen Materialien hilft, Emotionen auszudrücken, Spannungen abzubauen und den Zugang zur eigenen inneren Welt zu finden.
Alltagsbezogene Tätigkeiten: Übung von Aktivitäten wie Kochen, Organisieren oder Planen, um den Alltag wieder besser meistern zu können.
Körperorientierte Verfahren: Achtsamkeitsübungen, Entspannungstechniken oder Bewegungsübungen zur Förderung des Körperbewusstseins.
Kommunikations- und Interaktionsübungen: Verbesserung der sozialen Kompetenz in geschützten, therapeutischen Kontexten.
Warum Ergotherapie?
Die Ergotherapie legt Wert auf den ganzheitlichen Blick – sie betrachtet nicht nur die Symptome, sondern die gesamte Lebenssituation der Patientinnen und Patienten. Der Fokus liegt darauf, Fähigkeiten wiederzuentdecken, Handlungskompetenz aufzubauen und neue Perspektiven zu entwickeln.
Die Ergotherapie in der Psychiatrie und Psychosomatik gibt den Menschen Werkzeuge an die Hand, um ihr Leben aktiv und selbstbestimmt zu gestalten – trotz Belastungen oder Einschränkungen. Sie bietet Raum für Stabilität, Wachstum und Entwicklung.
Wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung benötigen, helfen wir Ihnen gerne weiter!
Verletzungen, Erkrankungen des Bewegungsapparats oder chronische Beschwerden können den Alltag erheblich beeinträchtigen. Ergotherapie in diesen Fachbereichen unterstützt Patienten dabei, ihre körperliche Funktionalität zu verbessern, Schmerzen zu lindern und alltägliche Aktivitäten wieder selbstständig zu meistern.
Therapieinhalte
(Nach ausgiebiger Anamnese, Befunderhebung und individueller Therapieplanung)
Gestalterische/ künstlerische/ musische Therapie
Handwerk (Ton- und Modellierarbeiten, Filzen, Seiden- und Acrylmalerei, Holzwerkstatt, Peddigrohr, textile Techniken, Weben, Speckstein, Grafisches Arbeiten, Pappe, Papier etc.)
Kreatives Schreiben und Poesietherapie
Systemische/ Idiolektische und Klientenzentrierte Gesprächsführung
Entspannungsverfahren (Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Klangentspannung)
Körperübungen (Yoga, Qi Gong)
Mental- und Atemtraining (z.B. Meditation, Achtsame Selbststeuerung ASST)
Selbststeuerungstraining